Die Bedeutung der vertikalen Implantatposition
Nachdem die Osseointegration von Implantaten heute gut kalkulierbar ist und auch in kritischen, kompromittierten Situationen gelingt, wendet sich die Aufmerksamkeit nun der Langzeitstabilität des Weichgewebes zu. Das Wechselspiel zwischen marginaler Knochenreaktion und Weichgewebsposition stellt den Schlüssel zur Langzeitstabilität dar - nicht nur im ästhetischen Bereich.
Nachdem sich in den letzten Jahren das Konzept der biologischen Breite etabliert hatte, galt es zu akzeptieren, dass an der Ankopplungsstelle zum Abutment ein Remodeling / Knochenabbau von ca. 2 mm stattfindet. Analog dieser Beobachtung wurden auch die „alten“ Implantat-Erfolgskriterien von Albrektsson definiert. Ein Weg aus diesem – fast klassischen - Dilemma, ist die Positionierung der Ankopplungsstelle im vertikalen Abstand zum Knochen („Tissue Level Konzept“). Damit gelingt die Stabilisierung des Knochenniveaus im Seitenzahngebiet verlässlich, systemunabhängig und erfolgreich. Im ästhetischen Bereich kann dies jedoch keine Lösung sein. Hier wird die vertikale Position durch die spätere Position der Mukosa, also aus ästhetischen Gründen bestimmt. Dabei bieten Systeme mit stabiler Ankopplung und Platform Shift mittlerweile überzeugende Daten, so dass ein deutlich geringeres Remodeling auftritt, als die biologische Breite erwarten ließe. Unabhängig davon, folgt die vertikale Positionierung im Seitenzahngebiet auch den Gegebenheiten der Höhe und des Platzangebotes der späteren Versorgung.
Der Vortrag beleuchtet das „Mysterium“ der vertikalen Implantatpositionierung und beschreibt klar nachvollziehbare Argumente, die der Anwender auf sein System und die klinische Situation adaptieren kann.